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3.1 Was ist neu / anders?

Viele Universitäten haben bereits einen Projektmanagement-Ansatz, den sie für ihre Projekte anwenden und viele Fachleute, die dieses Toolkit lesen, haben wahrscheinlich bereits irgendeine Art von Projektmanagement-Schulung durchlaufen und mindestens ein Projekt in der Vergangenheit geleitet oder waren daran beteiligt. Trotzdem kann ein Lernraumprojekt anders sein als alles, was man kennt. Die Größe solcher Projekte kann von einer Neumöblierung eines einzelnen Raums bis hin zu einem großen Neubau reichen und der Ansatz, den man anwendet, wird die Größe und die speziellen Umstände mit einbeziehen. Zwei Faktoren dürften jedoch allen Arten von Lernraumprojekten gemeinsam sein:

  • Man wird wahrscheinlich ein Projektlebenszyklus-Modell anwenden, welches spezifisch für Bauprojekte ist (siehe Projektphasen).

  • Man wird wahrscheinlich mit einer Reihe von Akteuren und Akteurinnen (v.a. wissenschaftlichem Personal und Studierenden) zusammenarbeiten, die möglicherweise keine Erfahrung mit Projektarbeit haben und auf den neuesten Stand dieser Art des Arbeitens gebracht werden müssen. Das Toolkit soll keinen Überblick über allgemeines Projektmanagement geben, aber es liefert ein paar Hinweise (Ressourcen Abschnitt) auf hilfreiche Tools.

Einige Leserinnen und Leser haben den Abschnitt zu Projektmanagement und Projektzyklen vielleicht am Anfang des Toolkits erwartet. Die Reihenfolge wurde im UK Toolkit bewusst so gewählt und hier übernommen: zuerst wird über Pädagogik gesprochen, weil das Ziel dieser Projekte ist, Lernen zu unterstützen, und dann wird als nächstes über partnerschaftliche Zusammenarbeit gesprochen, weil das Mitwirken von Stakeholdern der wirkliche Schlüssel dafür ist, ob ein Projekt zum vollen Erfolg wird.

Zum Thema Projektmanagement zunächst ein Hinweis in Bezug auf das im Folgenden vorgestellte Modell. In der Regel bestehen die Phasen eines Lernraumprojektes aus den im RIBA-Arbeitsplan (RIBA, 2013) umrissenen Phasen, die für alle groß angelegten Projekte zutreffen. Es ist wichtig, dass genügend Zeit für die erste Schlüsselphase vorgesehen wird: strategische Definition, Phase 0, um sicherzustellen, dass sie gut ausgearbeitet ist. Oft versuchen wir, etwas zu tun, was bislang noch nicht getan wurde. Die Anwendungsfälle für die meisten anderen Arten von (Um-)Bauten sind sehr viel besser etabliert als einige der experimentellen Lernräume, die wir entwickeln. Rahmen und Modelle können helfen, aber nur soweit, dass sie das Nachdenken über die Einzigartigkeit jedes einzelnen Projektes nicht einschränken. Es gibt keine alleinige Autorität an die wir uns wenden können, stattdessen ist das Einbeziehen verschiedener Stakeholder essentiell.

Üblicherweise wird die Universität bei Lernraumprojekten einen Projektmanager oder -managerin aus ihrem Team bestimmen. Wenn das Projekt groß und komplex ist, kann es auch ein externes Projektmanagement als Teil des externen Designteams geben.