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8.4  Lernräume verwalten

Viele Universitäten verfolgen nicht nur bei der Entwicklung von Lernräumen einen partnerschaftlichen Ansatz, sondern erkennen auch, dass eine größere Zusammenarbeit bei der Gestaltung des Gesamtraumes und bei der Frage, wie dieser im Alltag gehandhabt wird, von erheblichem Nutzen ist. Diese Art von Ansatz kann jedoch auch eine wichtige Übung im Veränderungsmanagement sein. Viele unserer Mitwirkenden haben sich für die Idee eingesetzt, ein Portfolio von Lernräumen mit unterschiedlich großen Lehrräumen zu entwickeln, die an eine Reihe (aber nicht unbegrenzte) von Lehrformen angepasst werden können.

Eines der Probleme bei der Umsetzung eines solchen Ansatzes besteht schlicht darin, zu wissen, über welche Lehrräume die Universität verfügt. Die meisten Universitäten verfügen über einige zentral verwaltete Räume, aber der Anteil, der sich in Selbstverwaltung von Fakultäten oder Fachbereichen befindet, kann in einigen Fällen recht hoch sein. Das UK Toolkits berichtet von einem Beispiel, bei dem vor kurzem nur 4% der allgemeinen Lehrräume zentral verwaltet wurden, und man sagte uns: „Wir wissen, dass es Diskrepanzen bei der Raumqualität und der Unterstützung der Studierenden gibt”. Eine andere Einrichtung hat derzeit etwa 50% zentral verwaltete Räume, sagt aber, dass sie bei den anderen „kein Mitspracherecht haben, was die einzelnen Fakultäten tun, kein Wissen darüber, was sie getan haben, und keinen Einblick in die Räume bekommen können”.

Dieser Mangel an Transparenz über dezentrale Räume hat direkte Auswirkungen auf die Unterstützung und das Erleben der Studierenden. Wenn zentrale Servicemanager keine Informationen über die Räume erhalten können, kann man sich vorstellen, wie viel schwerer es für Studierende ist. Für Studierende ist es schwierig, Orte zu identifizieren, an denen sie lernen können, schwierig herauszufinden, ob in dem Raum IT-Ressourcen zur Verfügung stehen, und fast unmöglich herauszufinden, welche Software auf den bereitgestellten Computern verfügbar ist und ob sie allen Studierenden zur Verfügung steht oder für Nutzende aus bestimmten Fachbereichen gesperrt ist.

Diese Fragen können noch komplizierter werden, wenn eine Institution durch Fusionen und Übernahmen gewachsen ist. In diesen Fällen ist es sehr wahrscheinlich, dass die einzelnen Institutionen weiterhin ihr eigenes Ding machen. Es wird im Allgemeinen ein langwieriger und kostspieliger Prozess sein, Ausrüstung und Software zu standardisieren. In der Zwischenzeit werden die Studierenden möglicherweise Schwierigkeiten haben, herauszufinden, welche Möglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen, und die Dozierenden werden möglicherweise Schwierigkeiten haben, sich an neue Technologien anzupassen. In einigen Fällen kann dies zu Ablehnung führen, wenn sie beträchtliche Zeit und Mühe in das Erlernen ihrer bisherigen Werkzeuge investiert haben.

Die Universität von Strathclyde erkannte die Risiken, die eine zu starke Dezentralisierung im Raummanagement mit sich bringt, und unterzog sich einer großen Anstrengung im Veränderungsmanagement als Folge eines Brandes, der 50 Lehrräume 18 Monate lang nicht nutzbar machte (siehe Standpunkte).

Viele Universitäten setzen virtuelle Desktop-Technologie ein, um sicherzustellen, dass die Studierenden auf jedem Gerät, das sie zu Hause, auf dem Campus oder anderswo benutzen, Zugang zu den gleichen Software-Einrichtungen haben.

Abschnitt zu Stundenplanung/Raumvergabe in deutscher Übertragung nicht enthalten (bei Interesse, siehe UK Toolkit, Kapitel 7.5)