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8. Veränderungsmanagement (Change management) und Übergang

In Kürze

  • Ansätze für das Change Management, insbesondere solche, die in einem Lernraumprojekt effektiv sein könnten

  • Überlegungen, welche Arten von Veränderungen notwendig sein könnten, um neue Lernräume längerfristig effektiv zu verwalten;

  • Erforderliche Unterstützung sowohl für das Personal als auch für die Studierenden, um den neuen Raum effektiv zu nutzen.

Erwartungen an die Lektüre dieses Abschnitts

Eine der wichtigsten Botschaften der Mitwirkenden dieses Toolkit über Projektmanagement und das Einbeziehen von Stakeholdern war, dass Lernraumprojekte Veränderungsprojekte sind. In diesem Abschnitt versuchen wir, die Arten von Veränderungen zu identifizieren, die eine zutiefst persönliche und emotionale Reaktion der Stakeholder hervorrufen und zu Widerstand führen können, wenn sie nicht effektiv gehandhabt werden.

Vorschläge im Einzelnen:

  • Man sollte die Zeit und die Ressourcen, die für die Durchführung von Veränderungsmanagement-Aktivitäten benötigt werden, nicht unterschätzen;

  • Man darf nicht erwarten, dass Projektleitungen mit einem Hintergrund im Bauwesen (unabhängig davon, ob es sich um interne Beschäftigte der Organisation oder externe handelt) Spezialwissen im Bereich des Veränderungsmanagements mitbringen: sie benötigen fachliche Unterstützung;

  • Wirksame Veränderung ist partizipatorisch, muss aber geleitet werden. Die Führung und Unterstützung durch das obere Management sollten konsequent und sichtbar sein.

Neue Arten von Lernräumen zu schaffen, kann umfassende Maßnahmen des Veränderungsmanagements erfordern, um sicherzustellen, dass die Interessensgruppen den Raum effektiv nutzen können. Der Abschnitt 2, Partnerschaftliche Zusammenarbeit, behandelt, wie man die richtigen Bedingungen für die Beteiligung der Interessengruppen schafft, damit alle relevanten Ansichten gehört und berücksichtigt werden können. Es ist zu hoffen, dass ein hochgradig partizipatorischer Ansatz bei der Entwicklung der Vision für einen neuen Lernraum an sich ermöglicht, viele Stakeholder schon in einem frühen Stadium mit ins Boot zu holen. Nichtsdestotrotz werden bei einem langen und komplexen Projekt während der gesamten Laufzeit des Projekts Stakeholder kommen und gehen, und die Anzahl der direkt an der Beratung beteiligten Personen stellt möglicherweise nur eine kleine Anzahl der Gesamtnutzenden des Raums dar.

Für die optimale Nutzung eines neuen Raumtyps könnte eine beträchtliche Anzahl von Personen gefordert sein, neue Arbeitspraktiken zu entwickeln, Dienstleistungen auf eine neue Art und Weise zu erbringen und/oder ihre Vorstellungen von Eigentum und Kontrolle zu ändern.

Es ist viel über Veränderungsmanagement in der Hochschulbildung geschrieben worden. Im Jisc-Leitfaden1 zu diesem Thema wird ein gemeinsames Modell erörtert, das fünf verschiedene Strategien zur Bewältigung des Wandels aufzeigt:

  1. Direktive Strategien – dieser Ansatz betont das Recht des Managements, Veränderungen zu steuern, und den Gebrauch von Autorität, um Veränderungen mit wenig oder keiner Beteiligung anderer Personen durchzusetzen.

  2. Expertenstrategien – dieser Ansatz sieht das Veränderungsmanagement als einen Problemlösungsprozess, der von Experten und Expertinnen gelöst werden muss.

  3. Verhandlungsstrategien – dieser Ansatz unterstreicht die Bereitschaft der Führungskräfte, zu vermitteln und zu verhandeln, um Veränderungen durchzusetzen.

  4. Edukative Strategien – dieser Ansatz umfasst Veränderung der Werte und Überzeugungen von Leuten durch eine Mischung aus Überzeugungsarbeit, Edukation und Schulung.

  5. Partizipative Strategien – dieser Ansatz betont die volle Einbeziehung aller, die an den erwarteten Veränderungen beteiligt und von ihnen betroffen sind. Die Ansichten aller werden berücksichtigt, bevor Änderungen vorgenommen werden. Externe Beratiung und Fachleute können zur Erleichterung des Prozesses eingesetzt werden, aber sie werden keine Entscheidungen über die Ergebnisse treffen.

Angesichts des stark partizipatorischen Ansatzes in der Entwicklungsphase des Projekts ist davon auszugehen, dass die meisten Universitäten auch weiterhin den Schwerpunkt auf Partizipations- zusammen mit edukativen Strategien legen werden.


  1. Jisc (updated 2014) Change management, The theory, methodologies and techniques to help manage change effectively. Link zu Guide 


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