5.5 Lebenszyklus-Strategien
Teil der Erstellung eines soliden Technologieplans ist das Schaffen eines ausgewogenen und vielfältigen Portfolios von Technologien, das Wartung sowie Zeit und Geld sowohl in der Anschaffung als auch als laufende Posten berücksichtigt. Auf diese Weise lassen sich die Anschaffungskosten mit den Gesamtbetriebskosten ausbalancieren. Weder kann jede der Technologien auf dem allerneuesten Stand sein (die Beschaffung und der Support wären zu teuer), noch sollte es sich bei allem um etablierte Technologie handeln (sie wird zu früh veraltet sein und nicht den Bedürfnissen fortgeschrittener Nutzender entsprechen). Um ein ausgewogenes Portfolio zu erstellen, müssen verschiedene Kostenfaktoren wie Wartungskosten, Aktualisierungskosten und Personalkosten, sowie verschiedene Nachhaltigkeitsfaktoren wie Effizienz, Ausgereiftheit und die Frage, ob sie gebaut oder gekauft werden, berücksichtigt werden.
Das Lebenszyklus-Tool hilft dabei, diese Faktoren zu durchdenken und sieben Faktoren für jeden Raum zu bewerten, bietet einen Gewichtungsvorschlag für die Faktoren und eine Grafik zur Visualisierung der Kosten- und Nachhaltigkeitsfaktoren, um einen Überblick über den Technologie-Lebenszyklus zu geben und zu zeigen, wie gut die Anschaffungskosten mit den Gesamtbetriebskosten im Einklang stehen. Zur Veranschaulichung werden vier Jahre als Standardzeitraum für die Berechnung der Lebenszykluskosten angenommen. Der tatsächliche Lebenszyklus eines einzelnen Geräts kann zwischen 2 und 7 Jahren variieren, je nachdem, ob es sich um mobile Geräte oder Netzwerk-Switches handelt, aber 4 Jahre sind ein guter Mittelwert für die gesamte Lebenszyklusplanung und -berechnung. Ein Zeitraum von vier Jahren erlaubt es, den Großteil der Kosten angemessen darzustellen, indem man die Mitte der Lebenszyklus-Glockenkurve betrachtet, wobei die kurzlebigen und langlebigen Geräte an den Rändern der Kurve auslaufen.
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Zu berücksichtigende Faktoren für die Lebenszykluskosten
Jährliche Wartungs-/ Betriebskosten | Direkte Kosten für die Wartung von Hardware und Software für ein bestimmtes Gerät und die darauf befindlichen Anwendungen. Die kostengünstigste Art der Wartung ist oft eine Paketlösung direkt zusammen mit dem Kauf der Hard- oder Software, da die Vertragsraten zum Zeitpunkt des Erstkaufs in der Regel niedrig sind. Mittlere Kosten verursachen meist jährliche Wartungsverträge. Das zumeist teuerste Modell ist, keine Wartungsverträge zu haben und für den Service pro Serviceauftrag („wenn etwas kaputt geht”) zu zahlen, da die meisten Hersteller für diese Art von Service einen Aufschlag berechnen. |
Aktualisierungskosten | Niedrige Aktualisierungskosten hat Ausstattung mit einem Aktualisierungszyklus von mehr als 7 Jahren, wie z.B. Netzwerk-Switches. In der Regel beträgt der Aktualisierungszyklus 4 Jahre, z.B. bei Desktop-Computern. Mittelhohe Kostenpositionen sind normalerweise Gadgets wie Kameras, iPods usw. für die Ausleihe, die etwa zwei Jahre halten. Kostenintensive Posten werden jedes Jahr erneuert, in der Regel „Verbrauchsmaterialien” wie USB-Laufwerke, Kopfhörer, Laptop-Netzadapter usw. |
Innovationskosten | Im Gegensatz zu den Aktualisierungskosten, bei denen ein Gerät ersetzt wird, wenn es einen Punkt erreicht, an dem seine Nützlichkeit oder Funktionalität von sich aus nachlässt, werden bei den Innovationskosten die Geräte aktualisiert, sobald die neueste und beste Version herauskommt. Die größten Innovationskosten entstehen, wenn die jüngsten, neu auf den Markt gebrachten experimentellen Geräte und Ausrüstungen gekauft werden, sobald sie herauskommen. |
Personalkosten | Repräsentiert den Grad an Fachwissen des Personals, der im Allgemeinen benötigt wird, um einen Bereich zu unterstützen, von der Nutzung (Personal der Ebene 1), über die Reparatur (Ebene 2), die Beratung (Ebene 3), die Anpassung (Ebene 2 und 3) bis hin zur Entwicklung (Ebene 2, 3 und 4). Diese Personalebenen finden sich bei Service-Personal. |
Zu berücksichtigende Lebenszyklus-Nachhaltigkeitsfaktoren
Effizienz | Effizienz definiert Nachhaltigkeit als ein Maß für die Herstellung, Materialien, Verpackung/Versanddistanz, Recycling und den Energieverbrauch für eine bestimmte Art von Geräten. Häufig wird dies mit Staats- oder Industriestandards definiert, wie den Energieeffizienzklassen für Computerausrüstung. Um einen Raum zu bewerten, nimmt man den Durchschnitt der Bewertungen aller Geräte in diesem Raum. Hochgradig nachhaltige Technologie hat die besten Bewertungen in allen Kategorien; Technologien mit geringer Nachhaltigkeit haben tendenziell einen hohen Energieverbrauch für ihre Klasse, viel übermäßige Verpackung, nicht wiederverwertbare Materialien usw. |
Ausgereiftheit | Zu den Faktoren der Ausgereiftheit gehören der Umfang und die „Neuheit” der Benutzercommunity, die Tiefe des Supportnetzes des Herstellers und die Länge der Wartungshistorie. Ausgereifte Technologien haben große Nutzungs-Communities, viele Unternehmen oder Personen, die sachkundigen Support bieten können, im Gegensatz zu „nur diesem einen Typen”, und eine lange Wartungshistorie mit regelmäßigen Upgrade-Veröffentlichungen, die Fehler behoben haben. |
Bauen oder kaufen | Bauen oder Kaufen ist eine klassische Nachhaltigkeitsfrage, die ein Gleichgewicht zwischen dem Streben nach Innovation (Produkte herstellen, die noch nicht auf dem Markt erhältlich sind) und Kauf (Technologien erwerben, die ein brauchbares Produkt auf dem Markt haben) herstellt. Ein ausgewogenes Portfolio kombiniert sinnvolle Elemente von gebauter und gekaufter Technologie. Konservative Portfolios haben lediglich gekaufte Technologien, um die Personalkosten für die Betreuung von selbst gebauten Technologien zu begrenzen. Innovative Umgebungen neigen dazu, ihre eigenen Technologien zu entwickeln, selbst wenn es auf dem Markt praktikable Alternativen gibt, in der Regel aufgrund des Wunsches nach spezifischen Funktionen oder hochgradig kundenspezifischen lokalen Anforderungen, die auf dem Markt nicht vorhanden sind. |