Link Search Menu Expand Document

7.6 Methoden zum Sammeln von Information

Übersicht

Viele Faktoren wirken sich auf die Wahl der Evaluationsmethoden aus, darunter sind vor allem Zeit- und Budgetbeschränkungen zu nennen. Quantitative Informationen sind heutzutage relativ einfach zu erfassen, und die Datensammlung steht möglicherweise automatisch durch Systeme zur Verfügung, die z.B. den Zugang mit einer Magnetkarte erfassen oder Nutzenden des Netzwerks registrieren. Die Wahl relativ traditioneller Evaluationstechniken und insbesondere automatisch generierter Auslastungsdaten ist für viele Evaluierende eine pragmatische Entscheidung, die zu schnellen Erfolgen führt.

Solche Daten müssen jedoch durch Beobachtungs- und Verhaltensanalysen ergänzt werden, um wirkliche Einblicke in die Arbeitsweise von Studierenden und Lerhpersonal in neuen Lernräumen zu gewinnen. In einigen Bereichen wurden ethnographische Ansätze1 verwendet: Die Edge Hill University entschied sich für einen ethnografischen Ansatz zur Bewertung ihres SOLSTICE-Raums2; der Ansatz umfasste die Beobachtung von Lehrveranstaltungen, die Befragung von Studierenden in Fokusgruppen (gefolgt von weiteren schriftlichen Fragen) und Reflexionen der Lehrenden. Andere Universitäten haben in regelmäßigen Abständen Fotoaufnahmen verwendet, um die Konfiguration der Möbel und die Nutzung des Raumes festzuhalten.

Andere Methoden, um die Nutzenden an der Bewertung zu beteiligen, sind unter anderem:

  • Videotagebücher;

  • Nutzenden-Blogs;

  • Graffiti-Wände.

Universitäten, die Verhaltens- und Beobachtungsansätze planen, sollten bedenken, dass solche Evaluationen durch Ethikrichtlinien für die Forschung geregelt sein können und der vorherigen Genehmigung durch die Forschungsethikkommission bedürfen.

Der Bedarfsanalyse-Abschnitt des US Learning Space Toolkits beschreibt eine Reihe von konkreten Datenerfassungsmethoden und -tools, um mehr über die Bedürfnisse und Motivationen der Nutzenden zu erfahren. Was müssen die Benutzenden tun? Wo werden sie Aufgaben erledigen? Wie machen sie ihre Arbeit allein und mit anderen? Was sind ihre Motivationen und Bestrebungen? Das Beantworten solcher Fragen durch Nutzendenforschung ist für die Gestaltung effektiver Räume von entscheidender Bedeutung und fließt in Entscheidungen während des gesamten Prozesses der Gestaltung des Raumes und der Serviceangebote ein. Die Antworten helfen dabei, bestehende Lücken zu identifizieren und Wege zu finden, diese zu füllen. Viele dieser Instrumente sind aber ebenfalls für den Einsatz in Post-Occupancy Evaluationen geeignet.


  1. Ethnographische Ansätze beinhalten Forschung, die versucht, Verhaltensweisen aus einer Insider-Perspektive zu verstehen, anstatt externe Modelle vorzugeben. Solche Ansätze stützen sich in der Regel auf mehrere Evidenzquellen. 

  2. Link zu Präsentation als PDF und JISC Case Study 


Table of contents